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Bewegte demografische
Vergangenheit

Westrup blickt auf eine bewegte demografische und ökonomische Entwicklung zurück. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich die Region um die Stemweder Berge zu einem Zentrum des Leinewebens und damit zu einem wichtigen Standort der auf den damaligen Weltmarkt ausgerichteten Minden-Ravensberger Leinen-Exportwirtschaft entwickelt. Aufgrund der dadurch entstandenen Einkommens-möglichkeiten lebten in Westrup im Jahre 1843 674 Einwohner.

Der Niedergang des handwerklichen Leinewebens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwang viele Einwohner aus der Region zur Auswanderung. Mit der Reagrarisierung der dörflichen Wirtschaft ging in Westrup die Einwohnerzahl auf 458 im Jahr 1890 zurück. Erst als Folge einer weiteren Intensivierung der Landwirtschaft durch Kultivierung der Moore, Ausbau der Veredelungsproduktion und Entwicklung des in der Ortslage besonders ausgeprägten Obstbaus stabilisierte sich die Einwohnerzahl in Westrup in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf 650 Personen.

Die sprunghafte Zunahme auf 828 Einwohner im Jahr 1950 durch die Unterbringung von Evakuierten, Flüchtlingen und Vertriebenen im Dorf war eine Folge des Krieges und blieb auf wenige Jahre begrenzt. 1952 zählte die erste Untersuchung zu Lebensverhältnissen in kleinbäuerlichen Dörfern 577 einheimische Einwohner.

1952 lebten 65 Prozent der einheimischen Bevölkerung Westrups von der Landwirtschaft. 119 landwirtschaftliche Betriebe zählte das Dorf. 56 Prozent davon verfügten über weniger als 5 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. In der weitgehend von der Landwirtschaft geprägten Region waren die außerlandwirtschaftlichen Erwerbsmöglichkeiten zu Beginn der 1950er Jahre gering. Im Dorf selbst waren einige Handwerks- und Handelsbetriebe, darunter auch eine Getreide- und eine Sägemühle ansässig, die vielfach zusätzlich auch Landwirtschaft betrieben. Immerhin knapp 10 Prozent der Erwerbstätigen des Dorfes pendelten zur Arbeit. Hauptzielorte dieser Pendler waren in erster Linie die Nachbardörfer und dabei insbesondere das angrenzende Dorf Wehdem. Arbeit im Umland boten vor allem das Baugewerbe und Ziegeleien.

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